Einflussfaktoren für erhöhte Radonkonzentrationen

Radon ist ein unsichtbares, geruchloses radioaktives Gas, das in jedem Gebäude auftreten kann – doch warum variieren die Radonwerte so stark, selbst zwischen benachbarten Häusern? Die Antwort liegt in einer Vielzahl von Faktoren: vom Boden, auf dem wir bauen, über die Art und Weise, wie wir unsere Häuser konstruieren, bis hin zu den Wetterbedingungen draußen. In diesem Leitfaden werfen wir einen detaillierten Blick auf diese Einflüsse und zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Risiko minimieren können.


Inhaltsangabe

  1. Geologische Faktoren: Wie die Erde unter uns Radon freisetzt
  2. Gebäudeeigenschaften: Der Einfluss von Architektur und Materialien
  3. Belüftung: Frische Luft als Schlüssel zur Kontrolle
  4. Wetter und Klima: Saisonale Schwankungen verstehen
  5. Menschliches Verhalten: Unsere Rolle bei Radonkonzentrationen
  6. Radonmessung: Präzise Werte für fundierte Entscheidungen
  7. Schutzmaßnahmen: Praktische Lösungen gegen Radon

Die Haupteinflussfaktoren von Radon im Fokus

Geologische Faktoren: Der Ursprung des Radons

Radon entsteht durch den natürlichen Zerfall von Uran, das in unterschiedlichen Konzentrationen im Boden vorkommt. Besonders granithaltige oder vulkanische Gesteine sowie Schieferformationen sind radonreich. In Deutschland sind Regionen wie das Erzgebirge, der Bayerische Wald oder Teile der Eifel dafür bekannt, höhere Radonwerte aufzuweisen. Poröse Böden, wie Sand oder Kies, lassen Radon leichter an die Oberfläche gelangen, während dichte Lehmschichten es eher zurückhalten.

Beispiel: In einem Dorf im Schwarzwald maß ein Haus auf granitischem Untergrund 1200 Bq/m³, während ein Nachbarhaus auf lehmigem Boden nur 150 Bq/m³ aufwies – ein Unterschied, der allein durch die Geologie erklärbar ist.

Quelle: BfS

Gebäudeeigenschaften: Wo Radon eindringt

Die Bauweise eines Hauses entscheidet, wie viel Radon ins Innere gelangt:

  • Fundament: Häuser mit Kellern oder direktem Bodenkontakt sind stärker gefährdet als solche auf Stelzen oder mit massiven Bodenplatten.
  • Dichtigkeit: Risse im Beton, unversiegelte Fugen oder Durchlässe für Rohre und Kabel dienen als Eintrittspforten.
  • Materialien: Manche Baustoffe, wie bestimmte Ziegel oder Natursteine, geben selbst geringe Mengen Radon ab, wenn sie Spuren von Uran enthalten.

Ein Einfamilienhaus in Hessen reduzierte seine Radonwerte um 70 %, nachdem ein undichtes Kellerfenster abgedichtet wurde – ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung.

Quelle: BfS

Belüftung: Der Kampf gegen die Stagnation

Ohne ausreichende Luftzirkulation kann sich Radon in Innenräumen ansammeln. Moderne, gut gedämmte Häuser, die auf Energieeffizienz ausgelegt sind, verschärfen dieses Problem oft. Regelmäßiges Lüften hilft, doch in Kellern oder selten genutzten Räumen reicht das nicht immer. Mechanische Lüftungssysteme, die radonhaltige Luft aktiv abführen, sind hier eine effektive Lösung.

Tipp: Ein Büro in Nordrhein-Westfalen senkte seine Radonkonzentration von 350 Bq/m³ auf unter 100 Bq/m³ durch den Einsatz einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Quelle: BfS

Wetter und Klima: Wenn die Natur mitspielt

Die Radonwerte schwanken mit den Jahreszeiten und Wetterphänomenen:

  • Temperatur: Im Winter ziehen Heizungen und geschlossene Fenster Radon nach innen.
  • Luftdruck: Niedriger atmosphärischer Druck, etwa bei Sturm, saugt Radon aus dem Boden ins Haus.
  • Feuchtigkeit: Trockene Böden lassen mehr Radon entweichen als nasse, die das Gas teilweise binden.

Ein Hausbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern bemerkte, dass die Radonwerte im Januar (600 Bq/m³) doppelt so hoch waren wie im Juli (300 Bq/m³) – ein klarer Hinweis auf saisonale Effekte.

Quelle: BfS

Menschliches Verhalten: Wir als Mitgestalter

Unsere Entscheidungen beeinflussen die Radonbelastung oft unterschätzt:

  • Bauarbeiten: Das Umgraben des Bodens oder das Bohren von Brunnen kann Radon freisetzen.
  • Wassernutzung: In radonreichen Gebieten kann Grundwasser beim Verdampfen (z. B. beim Duschen) Radon in die Luft abgeben.
  • Lüftungsgewohnheiten: Wenig Lüften im Winter oder das dauerhafte Schließen von Kellerfenstern fördert die Ansammlung.

Nach dem Bau eines Gartenhäuschens in Sachsen stiegen die Radonwerte im Haupthaus temporär an, bis die Baugrube wieder geschlossen wurde.

Radonmessung: Wissen, was Sie atmen

Zuverlässige Messungen sind der erste Schritt zur Risikobewertung. Passive Dosimeter sind günstig und ideal für Langzeitmessungen über mehrere Monate, während aktive Geräte sofortige Ergebnisse liefern. Experten empfehlen, im Winter zu messen, wenn die Werte am höchsten sind, und mindestens zwei Räume (z. B. Keller und Wohnbereich) zu überprüfen.

Praxisbeispiel: Eine Familie in Thüringen entdeckte durch eine dreimonatige Messung Werte von 450 Bq/m³ im Keller – ein Anlass für sofortige Maßnahmen.

Schutzmaßnahmen: Radon effektiv reduzieren

Liegen die Werte über dem Referenzwert von 300 Bq/m³, gibt es klare Handlungsoptionen:

  • Abdichten: Versiegeln Sie Risse und Öffnungen mit speziellen Dichtmassen.
  • Belüften: Ein Abluftsystem unter dem Fundament kann Radon aus dem Boden abziehen.
  • Sanieren: In extremen Fällen hilft eine Radonabsaugung direkt aus dem Untergrund.

Ein Wohnhaus in Baden-Württemberg reduzierte seine Werte von 900 Bq/m³ auf 120 Bq/m³ durch eine Kombination aus Abdichtung und Belüftung – ein Erfolg, der Gesundheit schützt.

Fazit: Kontrolle übernehmen

Radon mag unsichtbar sein, doch mit Wissen und gezielten Maßnahmen lässt es sich beherrschen. Testen Sie Ihr Zuhause, analysieren Sie die Ergebnisse und handeln Sie bei Bedarf. Ein kleiner Aufwand heute kann langfristig Ihre Gesundheit sichern – warten Sie nicht, bis es zu spät ist!

Radon Gutachter Dr. Gerhard Binker – Radonfachperson

Dr. Gerhard Binker ist eine vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und SMUL Sachsen fortgebildete Radonfachperson und eine anerkannte Messstelle vom Bundesamt für Strahlenschutz für Radonmessungen sowie geprüfter Radonsachverständiger vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz.

Standort Nürnberg: Hauptsitz Lauf

Binker Materialschutz GmbH
Westendstraße 3
D – 91207 Lauf bei Nürnberg

Telefon: +49 (0) 9123 9982-0
E-Mail: info@binker.de

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