Radon, ein radioaktives Edelgas, stellt in Sachsen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Während die WHO einen Richtwert von maximal 100 Bq/m³ empfiehlt, liegen die Werte in vielen sächsischen Regionen deutlich über dem gesetzlichen Referenzwert von 300 Bq/m³.
Was ist Radon und warum ist es gefährlich?
Radon entsteht durch den Zerfall von Uran und Radium, die natürlicherweise in Böden und Gesteinen vorkommen. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos und kann durch undichte Stellen, Risse und Fugen in Gebäude eindringen. In Innenräumen kann sich das Gas anreichern und eine unsichtbare, jedoch erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen.
Das Einatmen von Radon und seinen Zerfallsprodukten erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Nach dem Rauchen ist Radon die weltweit zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Besonders in geologisch vorbelasteten Regionen wie dem Erzgebirge, Mittelsachsen und dem Vogtland treten hohe Konzentrationen auf.
Radonbelastung in Sachsen: Die gefährdeten Regionen
Vorsorgegebiete und Werte
Sachsen hat mehrere Radonvorsorgegebiete ausgewiesen, die aufgrund geologischer Gegebenheiten besonders hohe Radonkonzentrationen aufweisen. Diese Gebiete unterliegen strengen Vorschriften, um die Belastung zu minimieren. Die folgende Grafik zeigt die durchschnittlichen Radonwerte in den wichtigsten Regionen Sachsens:
Legende:
- Durchschnittliche Werte in den Regionen:
- Erzgebirge: 500 Bq/m³ (Sehr hoch)
- Mittelsachsen: 400 Bq/m³ (Hoch)
- Vogtland: 450 Bq/m³ (Hoch)
- Sächsische Schweiz: 350 Bq/m³ (Mittel)
- Leipzig: 200 Bq/m³ (Niedrig)
- Dresden: 300 Bq/m³ (Mittel)
Die Grafik verdeutlicht die Unterschiede zwischen gesetzlichem Grenzwert (rote Linie bei 300 Bq/m³) und dem empfohlenen WHO-Wert (blaue Linie bei 100 Bq/m³). In Sachsen liegen viele Regionen weit über diesen Schwellenwerten, was die Dringlichkeit von Maßnahmen unterstreicht.
Quelle der Werte: Die genannten Zahlen basieren auf exemplarischen Darstellungen und Datenanalysen, die regionale Belastungen verdeutlichen sollen. Für exakte Werte und aktuelle Radonmessungen verweisen wir auf das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL). Diese Institutionen bieten detaillierte Karten und Messberichte zu Radonvorsorgegebieten in Sachsen.
Ursachen für die hohe Radonbelastung
Die Radonbelastung in Sachsen ist geologisch bedingt. Im Erzgebirge, Vogtland und Mittelsachsen findet sich eine hohe Konzentration an Uran- und Radiumvorkommen im Boden, die Radon freisetzen. Ältere Gebäude ohne moderne Abdichtung und Belüftungssysteme verstärken das Problem, da Radon durch undichte Stellen leichter in Innenräume eindringen kann.
Maßnahmen zur Reduzierung der Radonbelastung
Radonmessungen
Die zuverlässigste Methode, die Radonbelastung in einem Gebäude zu bewerten, ist eine Langzeitmessung. Dabei werden Radon-Messgeräte über mehrere Wochen in Innenräumen platziert, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Sachsen bietet regelmäßig kostenfreie Messprogramme an, bei denen Eigentümer von Wohnhäusern die Radonkonzentration ermitteln können.
Schutzmaßnahmen
- Abdichten von Eintrittspunkten: Durch das Verschließen von Rissen, Fugen und anderen undichten Stellen kann das Eindringen von Radon reduziert werden.
- Lüftungssysteme: Kontrollierte Lüftungen sorgen dafür, dass Radon aus Innenräumen abgeführt wird.
- Radonunterbodenabsaugung: Diese Methode, auch als Unterbodenentlüftung bekannt, ist eine der effektivsten Maßnahmen gegen Radonbelastung. Dabei wird unterhalb des Gebäudes ein Unterdruck erzeugt, der verhindert, dass Radon in das Gebäude eindringt. Spezielle Absaugsysteme leiten das Radon sicher ins Freie ab.
Förderung für bauliche Maßnahmen
Sachsen stellt Förderprogramme bereit, um bauliche Schutzmaßnahmen zu unterstützen. Diese Programme richten sich sowohl an Privatpersonen als auch an Unternehmen und Kommunen. Gefördert werden unter anderem die Installation von Lüftungssystemen, die Abdichtung von Gebäuden und die Einrichtung von Radonunterbodenabsaugungen.
Warum sollten Sie aktiv werden?
Radon stellt eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar, insbesondere in Regionen wie dem Erzgebirge und Mittelsachsen, wo die Belastung besonders hoch ist. Die Kombination aus regelmäßigen Messungen, präventiven Maßnahmen wie der Radonunterbodenabsaugung und baulichen Verbesserungen kann das Risiko jedoch erheblich reduzieren. Zögern Sie nicht, sich umfassend zu informieren und bei Bedarf Expertenhilfe in Anspruch zu nehmen.
Radon Gutachter Dr. Gerhard Binker – Radonfachperson
Dr. Gerhard Binker ist eine vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und SMUL Sachsen fortgebildete Radonfachperson und eine anerkannte Messstelle vom Bundesamt für Strahlenschutz für Radonmessungen sowie geprüfter Radonsachverständiger vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz.
Standort Dresden:
Binker Materialschutz GmbH
über L. Schneider
Permoserstr. 3/501
01307 Dresden
Telefon: +49 (0) 172 8103547
E-Mail: info@binker.de
Radon-Potential in Sachsen nach PLZ bestimmen
Überprüfen Sie mit unserem kostenlosen Radon Risiko-Check, ob Ihr Wohnort/Standort in Sachsen in einer Region mit erhöhter Radon-Belastung liegt. Geben Sie Ihre Postleitzahl ein und erhalten Sie eine Einschätzung auf Grundlage der offiziellen Daten des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).
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Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz empfiehlt, in einem Einfamilienhaus mindestens zwei Dosimeter aufzustellen, vorzugsweise in häufig genutzten Räumen im untersten Wohngeschoss.
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