Radon Absaugung in Gebäuden

Radon Absaugung ist die effektivste Methode zur Reduzierung hoher Radonkonzentrationen in Gebäuden. Durch Unterdrucksysteme wird Radon aus dem Untergrund abgesaugt, bevor es in die Raumluft gelangt. Diese Technik senkt Radonwerte dauerhaft unter den empfohlenen Richtwert von 100 Bq/m³.

Einsatzbereiche der Radon Absaugung

Radon Absaugung kommt in verschiedensten Gebäudetypen zum Einsatz – sowohl bei Neubauten als auch vorallem im Bestand. Typische Anwendungsbereiche sind:

  • Ein- und Mehrfamilienhäuser
  • Schulen, Kindergärten und andere öffentliche Einrichtungen
  • Bürogebäude und Verwaltungsbauten
  • Produktionshallen, Werkstätten und Industriegebäude
  • Kliniken, Altenheime und Gesundheitseinrichtungen
  • Unterkellerte Laden- und Gewerbeflächen

In allen Fällen gilt: Je großflächiger ein Gebäude mit dem Erdreich verbunden ist (z. B. durch erdberührte Geschoßplatte oder Erdkontakt-Wände am Hang ), desto höher ist das Risiko einer Radonbelastung – und desto wirksamer ist eine gezielte Radon Absaugung dort.

Techniken der Radon Absaugung

Unterbodenabsaugung

Kernbohrungen durch die Bodenplatte ermöglichen das Einbringen von Absaugrohren in den Untergrund. Ein Ventilator oder eine Turbine erzeugt Unterdruck unter dem Gebäude, über ein Rohrsystem wird radonhaltige Luft wird ins Freie geleitet. Geeignet für alle Gebäudetypen.

Radonbrunnen

Vertikale Bohrung bis 2 Meter unterhalb des Fundaments bzw. der Gründung. Sammelt Radongas unterhalb des Gebäudes und führt es über eine Steigleitung nach außen ab. Besonders effektiv in kiesigem, durchlässigem Boden – ideal bei Einfamilienhäusern oder eingeschossigen Gewerbeobjekten.

Drainagegestützte Absaugung

Bestehende Drainagen können zur Ableitung von Radon genutzt werden. Voraussetzung: nicht Wasser-gefüllte, intakte Ringdrainage-Leitungen in vorliegender Tiefe. Wird eher selten bei Bestandsgebäuden verwendet, da die Ringdrainage oft fehlt.

Radonsauger – zentrale Komponente

Ein Radonsauger erzeugt den notwendigen Unterdruck zur Absaugung der belasteten Radon-Bodenluft. Moderne Sauggeräte arbeiten energieeffizient, leise und wartungsarm. Sie sind in Leistung und Größe skalierbar und lassen sich an individuelle lokale Gegebenheiten und an die jeweilige Radonbelastung anpassen.

Eigenschaften:

  • geringer Stromverbrauch
  • kontinuierlicher oder steuerbarer Betrieb
  • leise, auch für Wohnbereiche geeignet
  • langlebige, robuste Bauweise

Beispielgeräte:

  • Radonsauger RS 100: Kompaktes Gerät für wenig durchlässige Böden
  • Radonsauger RS 400: Hochleistungsgerät für gut durchlässige Böden 

Voraussetzungen für wirksame Radon Absaugung

  • Radon-dichte Einpassung der Absaugpunkte in die Bodenplatte und in die erdberührten Wände
  • Strategisch optimiert platzierte und Radon-dichte Rohrsysteme
  • Vorschriftsmäßige Lage des Abluftauslasses (mind. 2m-entfernt von Fenstern/Türen und Lufteinlässen)
  • dauerhafte Stromversorgung und regelmäßig gewartetes Absauggerät

Planung und Umsetzung

Messung

Ermittlung der Radonkonzentration durch Langzeitmessung mit passiv-messenden Messgeräten oder mit elektronischen Messgeräten. Optimal: in Kombination mit Sniffing-Verfahren zur Ortung von Eintrittspunkten und Eintrittspfaden.

Konzept

Planung des Systems durch Fachfirma Binker Materialschutz GmbH auf Grundlage von Gebäudeanamnese, Messdaten und deren Auswertung, Gebäudeaufbau und Untergrund. Zielgerichtete Festlegung der Anzahl und Lage der Saugpunkte.

Einbau

Einbau der Saugrohre nach Kernbohrungen. Radon-dichter Anschluss an den/die Radonsauger. Radon-dichte Einpassung der Durchführungen. Ableitung der abgesaugten Radon-haltigen Bodenluft über Dach oder die Fassade.

Nachmessung

Langzeitkontrolle zur Überprüfung der Wirksamkeit mit passiv messenden Exposimetern (siehe: https://radonsanierung-binker.de/radon-dosimeter-kaufen/  ). Ziel: dauerhafte Reduktion der Radonkonzentrationen unter 100 Bq/m³, bei Überschreitung: Nachjustierung oder optimierte Ergänzung.

Vorteile der Radon Absaugung

  • wirksamste Methode zur Senkung der Radonbelastung
  • unabhängig von Raumlüftung und Nutzerverhalten
  • für Alt- und Neubauten geeignet
  • Kombination mit Abdichtungsmaßnahmen möglich
  • wo möglich kein Eingriff in genutzte Räume notwendig

Grenzen der Methode

  • Wirksamkeit in sehr dichter Lehmbodenstruktur verzögert
  • Energiebedarf abhängig von Bodendurchlässigkeit
  • ergänzende Abdichtung gegen Luftkurzschluss oft erforderlich bei hohen Undichtigkeiten in der erdberührten Gebäudehülle

Kombination mit weiteren Maßnahmen

  • Radon-dichte Abdichtung von Fugen und Leitungsdurchführungen
  • Einbau von Rückstauklappen bei Bodenabläufen
  • mechanische Wohnraumlüftung mit leichtem Überdruck und Wärmerückgewinnung

Vergleich mit anderen Radonschutz-Maßnahmen

Radon Absaugung vs. Radonabdichtung

Radon Absaugung:
Wirkt aktiv. Senkt Radonkonzentrationen direkt an der Quelle. Unabhängig vom Nutzerverhalten. Geringer Eingriff in bestehende Nutzung. Sofortige Wirkung nach Inbetriebnahme.

Radonabdichtung:
Wirkt passiv. Verhindert das Eindringen von Radon durch bauliche Barrieren. Hoher Aufwand bei Bestandsbauten bei geringem Nutzen. Geeignet bei Neubauten oder bei Sanierungen mit Boden-Neuaufbau.

Radon Absaugung vs. Raumlüftung

Radon Absaugung:
Zielt auf die Ursache im Untergrund. Funktioniert automatisch und dauerhaft. Keine Abhängigkeit vom Verhalten der Nutzer.

Mechanische Raumlüftung:
Verdünnt die Raumluft bzw. tauscht sie aus. Wirkung abhängig vom Luftvolumenstrom. Nur sinnvoll bei niedrig bis moderat erhöhten Radonkonzentrationen.

Kosten

Die Kosten der Radon Absaugung variieren je nach Gebäudegröße, Bauweise und Bodenverhältnissen. Einflussfaktoren:

  • Anzahl der Saugpunkte und Bohrungen
  • Art und Leistung des Radonsaugers
  • Handwerklicher Aufwand während der Installation
  • ggfs. notwendige Zusatzmaßnahmen (z. B. Abdichtung)

Eine fundierte Kostenschätzung ist nur nach einer individuellen Inspektion des Gebäudes z.B. mit Sniffing: https://radonsanierung-binker.de/radoneintritt-pfade-wie-kommt-radon-ins-haus/ ) und nach aussagekräftigen Messungen (siehe: https://radonsanierung-binker.de/radon-und-thoronmessung-mit-profi-messgeraeten/ ) möglich. Siehe aber auch unser Tool: https://radonsanierung-binker.de/radon-im-keller-haus-selbst-gemessen-erfolglos-saniert/

Gesetzliche Anforderungen

Ab 300 Bq/m³ Raumluftkonzentration besteht laut Strahlenschutzgesetz Sanierungspflicht in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen. Die Radon Absaugung ist eine anerkannte Maßnahme zur Einhaltung dieses ReferenzwertesIn Arbeitsbereichen unterliegt die Maßnahme auch zusätzlich der Dokumentationspflicht nach § 127 StrlSchG.

Erfolgskontrolle

  • Langzeitmessung vor und nach Umsetzung (mind. 365 Tage)
  • regelmäßige Kontrolle des Anlagenbetriebs (Wartung)
  • Überprüfung der Absaugkomponenten und Ringraumdichtungen  (mit z.B. Rauchtest, Lecksuche)
  • Nachmessung alle zwei Jahre empfohlen

Fazit

Radon Absaugung ist die effektivste Maßnahme zur dauerhaften Reduzierung von Radon in Gebäuden. Sie eignet sich für Wohnhäuser ebenso wie für Schulen, Büros oder Industriehallen. Bei fachgerechter Ausführung erfüllt sie alle gesetzlichen Anforderungen und bietet langfristigen Gesundheitsschutz.

Radon Gutachter Dr. Gerhard Binker – Radonfachperson

Dr. Gerhard Binker ist eine vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und SMUL Sachsen fortgebildete Radonfachperson und eine anerkannte Messstelle vom Bundesamt für Strahlenschutz für Radonmessungen sowie geprüfter Radonsachverständiger vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz.

Standort Nürnberg: Hauptsitz Lauf

Binker Materialschutz GmbH
Westendstraße 3
D – 91207 Lauf bei Nürnberg

Telefon: +49 (0) 9123 9982-0
E-Mail: info@binker.de

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