Radonschutz im Neubau: Maßnahmen und Praxisbeispiele

Radonschutz im Neubau ist ein zentraler Aspekt moderner Bauplanung, um die Gesundheit der Nutzer zu sichern, gesetzliche Vorgaben wie das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) zu erfüllen und langfristige Kosten für Sanierungen zu vermeiden. Radon, ein radioaktives Edelgas aus dem Boden, stellt ein unterschätztes Risiko dar, das durch präventive Maßnahmen im Neubau effektiv kontrolliert werden kann. Dieser Artikel basiert auf dem Fachbeitrag „Radonschutzmaßnahmen in Industriehallen“ von Walter-Reinhold Uhlig und Gerhard Binker (17. Sächsische Radontage, 2024) sowie den Empfehlungen des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU Bayern) LfU Bayern, Radonschutz Neubauten. Die Binker Materialschutz GmbH unter Dr. Gerhard Binker bietet fundierte Lösungen und Unterstützungen – von der Neubau-Beratung zum Radonschutz über Radonerkundung im Boden bis hin zur Umsetzung, Kontrolle und Messungen bei der Abnahme.

Warum Radonschutz im Neubau entscheidend ist

Radon (Rn-222) entstammt dem natürlichen Zerfall von Uran-238 über Radium-226 im Erdreich und ist farb- sowie geruchlos. Es dringt durch Konvektion und Diffusion in Gebäude ein, wobei die Konvektion – der Luftstrom durch Undichtheiten – die Hauptquelle darstellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Radon als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach Tabakrauch ein, mit einem Risikoanstieg von 16 % pro 100 Bq/m³ Langzeitbelastung WHO, 2009. In Deutschland gilt ein Referenzwert von 300 Bq/m³ gemäß StrlSchG, während die WHO einen strengeren Zielwert von 100 Bq/m³ empfiehlt, da jede Reduktion das Risiko senkt WHO, 2009.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zeigt in seiner Prognosekarte, dass Regionen wie Bayern, Sachsen, der Schwarzwald oder der Odenwald hohe Radonpotenziale aufweisen, mit Bodenluftkonzentrationen, die das 90. Perzentil oft über 1000 Bq/m³ erreichen BfS, Radonkarte. Im Neubau können präventive Maßnahmen wie Abdichtungen oder Dränagen direkt integriert werden, um die Risiken erhöhter Radonkonzentrationen im Neubau zu minimieren und spätere Sanierungen zu vermeiden.

„Beim Neubau besteht die Chance, Radon von Anfang an zu kontrollieren, anstatt nachträglich kostspielige Maßnahmen zu ergreifen.“ – Binker Materialschutz GmbH

Mit dem kostenlosen Radon-Risiko-Check der Binker Materialschutz GmbH unter https://radonsanierung-binker.de/radon-nach-plz-kostenlos-ihr-risiko-pruefen/ können Bauherren per Postleitzahl eine erste Einschätzung basierend auf BfS-Daten erhalten, um das Risiko ihres Baugrunds zu bewerten.

Radonquellen und Eintrittswege im Neubau

Radon gelangt hauptsächlich aus dem Boden durch Undichtheiten wie Risse, Fugen, Mediendurchführungen oder Stützenanschlüsse in die Gebäudehülle. Uhlig und Binker betonen, dass Industriehallen oft nicht konvektionsdicht sind, da bauliche Durchdringungen eine vollständige Abdichtung erschweren [Uhlig & Binker, 2024]. Dies führt zu einer hohen Quellstärke, die durch das große Raumvolumen und hohe Luftwechselraten teilweise ausgeglichen wird. In Wohnhäusern ist eine Abdichtung nach DIN 18533 üblich, doch bei Hallen mit vielen Stützen oder technischen Durchführungen wird diese oft aus wirtschaftlichen Gründen weggelassen, was die Konvektion begünstigt [Uhlig & Binker, 2024].

Das LfU Bayern nennt neben dem Boden auch Baumaterialien und Wasser als potenzielle Radonquellen. Insbesondere in Wasserwerken kann radonhaltiges Wasser eine Rolle spielen, was jedoch in Standard-Neubauten selten relevant ist LfU Bayern. Diffusion durch Bauteile wie Bodenplatten ist eine weitere Quelle, deren Bedeutung jedoch im Vergleich zur Konvektion gering ist, wie Uhlig und Binker mit einer Beispielrechnung zeigen: Diffusion ergab 950 Bq/h, Konvektion hingegen 96.500 Bq/h [Uhlig & Binker, 2024].

Radonmessung im Neubau: Frühzeitig Klarheit schaffen

Eine präzise Radonmessung ist der erste Schritt, um die Belastung im Neubau zu bewerten und Schutzmaßnahmen zu planen. Die Binker Materialschutz GmbH bietet hierfür verschiedene Methoden:

  • Bodenradon-Messungen mit Bodensonden und kompatiblen Messgeräten (Sarad RTM 1688-2, Radonmapper, Bodenradon-Dosimeter etc.)
  • Radon-Sniffing: Eine Kurzzeitmethode, um übersehene oder fehlerhafte Radon-Eintrittspfade während der Bauphase zu lokalisieren.
  • Kernspurdosimeter: Ideal für Langzeitmessungen (mindestens zwei Monate, besser 1 Jahr), einfach im Keller und/oder Erdgeschoss platziert, erhältlich unter https://radonsanierung-binker.de/radon-dosimeter-kaufen/.
  • Ramon Radonmonitor 2.2: Ein elektronisches Gerät, das nach 48 Stunden erste Ergebnisse liefert, nutzbar via Steckdose https://radonsanierung-binker.de/radon-messgeraet/ zur Eigenkontrolle des/der Bauherren.

Das BfS empfiehlt nach Neubauerrichtung bzw. Gebäudefertigstellung Langzeitmessungen, da saisonale Schwankungen – etwa durch geringere Lüftung im Winter – die Werte beeinflussen BfS, Radonmessung.

Beispiel: In den Logistik-Verteilzentren Naila, Helmbrechts und Tirschenreuth wurden 3-Monats- und 1-Jahresmessungen kombiniert, mit Ergebnissen für die Radon-Raumluftkonzentrationen zwischen 73 und 230 Bq/m³, was die Vorhersagen zumindest bei großen Hallengebäuden bestätigt [Uhlig & Binker, 2024].

Radonschutzmaßnahmen im Neubau: Präventive Ansätze

Abdichtung der Gebäudehülle

Eine konvektionsdichte Abdichtung nach DIN 18533 ist der Standard im Neubau, um Radon-haltige Bodenluft vom Gebäudeeintritt fernzuhalten. Uhlig und Binker zeigen in ihrer Beispielrechnung, dass eine Abdichtung die Quellstärke von 97.450 Bq/h auf 30 Bq/h reduziert – ein Unterschied, der die Effizienz verdeutlicht [Uhlig & Binker, 2024]. Das LfU Bayern empfiehlt, Fugen, Durchdringungen und Anschlüsse sorgfältig abzudichten, um Konvektion zu minimieren LfU Bayern.

„Eine funktionierende Abdichtung senkt die Radonbelastung um Größenordnungen.“ – Uhlig & Binker, 2024

Radondränage

Eine prophylaktische Radondränage unter der Bodenplatte ist eine bewährte Methode im Neubau-Radonschutz. Uhlig und Binker beschreiben den Einbau in einer Schotterschicht mit Dränagerohren, die bei Bedarf mit Absauganlagen nachgerüstet werden können [Uhlig & Binker, 2024]. Das LfU Bayern sieht dies als effektive Lösung bei erhöhtem Radonrisiko, besonders wenn Abdichtungen nach Gebäudefertigstellung unzureichend sind LfU Bayern.

Lüftungssysteme

Hohe Luftwechselraten können Radon verdünnen, sind aber oft nicht umsetzbar. Uhlig und Binker zeigen: Bei 0,05 h⁻¹ steigt die Konzentration auf 700 Bq/m³, bei 0,1 h⁻¹ bleibt sie unter 300 Bq/m³ [Uhlig & Binker, 2024]. Kombinationen mit Abdichtungen und/oder Dränage sind effektiver.

Prognose der Radonbelastung: Ein Modell

Uhlig und Binker entwickelten ein Modell zur Abschätzung der Radonkonzentration.

Die Berechnung der Radonquellstärke aus Konvektion erfolgt nach Hagen-Poisseuille unter Berücksichtigung der Druckdifferenz zwischen Innen und Außen, der Größe und Dimension der Durchdringungen (Undichtheiten der erdberührten Gebäudehülle) sowie der Radonkonzentration in der Bodenluft. Als erster Schritt wird der Volumenstroms vom Erdreich ins Gebäude für runde Querschnitte (z.B. Löcher) sowie für längliche Durchdringungen (z.B. Risse) nach (1) und (2) bestimmt: 

Die Beispielrechnung zeigt, dass Abdichtung die Belastung drastisch reduziert, während geringe Luftwechselraten das Risiko erhöhen [Uhlig & Binker, 2024].

Praxisbeispiele: Radonschutz in Verteilzentren

DHL-Verteilzentren Naila, Helmbrechts, Tirschenreuth

Im Jahr 2022 errichtete DHL drei Verteilzentren in Bayern mit Radonpotenzialen von 29,1 bis 95,2 (Tabelle 1). Eine Radondränage wurde in einer Schotterschicht eingebaut, mit Absaugpunkten für spätere Nachrüstung. Messungen nach Gebäudeerrichtungen und Nutzungen ergaben Werte zwischen 73 und 230 Bq/m³ – unter dem Referenzwert, sodass keine Absaugung nötig war [Uhlig & Binker, 2024]. Der Bodenaufbau umfasste eine 39 cm dicke kapillarbrechende Schicht und eine 20 cm Schotterschicht für die Dränage [Uhlig & Binker, 2024].

Gesamtansicht Verteilzentrum Tirschenreuth (Quelle Binker) 
Einbau der Dränageschicht (Quelle: List Bau München) 

Messergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Messungen mit Kernspurdosimetern (3 Monate und 1 Jahr) zeigten:

  • Helmbrechts: 73-150 Bq/m³ (Höchstwert im Büro).
  • Naila: 110-180 Bq/m³ (Höchstwert in Aufenthaltsräumen).
  • Tirschenreuth: 120-230 Bq/m³ (Höchstwert im Büro).

„Die prophylaktische Radondränage sichert den Neubau ab, auch wenn die Werte unter 300 Bq/m³ liegen.“ – Uhlig & Binker, 2024

Die kurzen Messzeiten lieferten verlässliche Ergebnisse, und höhere Werte in kleinen Räumen bestätigen den Einfluss des Raumvolumens [Uhlig & Binker, 2024].

Handlungsempfehlungen für den Neubau

  1. Risikobewertung: Radonpotenzial des Baugrundes im Vorfeld mit BfS-Daten oder Binkers Check prüfen https://radonsanierung-binker.de/radon-nach-plz-kostenlos-ihr-risiko-pruefen/.
  2. Prognose: Quellstärke, Luftwechselrate und Volumen abschätzen [Uhlig & Binker, 2024].
  3. Maßnahmen: Abdichtung nach DIN 18533 oder Radondränage einplanen LfU Bayern.
  4. Kontrolle: Nach Bauabschluss messen BfS.

Das LfU Bayern empfiehlt, bei hohem Radonrisiko immer Dränagen oder Lüftungssysteme zu integrieren LfU Bayern.

Fazit: Radonschutz mit Expertise

Radonschutz im Neubau schützt Gesundheit und spart Kosten. Die Binker Materialschutz GmbH bietet fundierte Lösungen und Unterstützungen – von der Neubau-Beratung zum Radonschutz über Radonerkundung im Boden bis hin zur Umsetzung, Kontrolle und Messungen bei der Abnahme. Kontaktieren Sie uns unter https://radonsanierung-binker.de/kontakt/, um Ihr Bauvorhaben radonsicher zu gestalten.

PDF zu diesem Beitrag:

Radonschutzmaßnahmen in Industriehallen – Grundlegende Betrachtungen und realisierte Beispiele

Radon Gutachter Dr. Gerhard Binker – Radonfachperson

Dr. Gerhard Binker ist eine vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und SMUL Sachsen fortgebildete Radonfachperson und eine anerkannte Messstelle vom Bundesamt für Strahlenschutz für Radonmessungen sowie geprüfter Radonsachverständiger vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz.

Telefon: +49 (0) 9123 9982-0
E-Mail: info@binker.de

Radon-Potential nach PLZ bestimmen

Überprüfen Sie mit unserem kostenlosen Radon Risiko-Check, ob Ihr Wohnort/Standort in einer Region mit erhöhter Radon-Belastung liegt. Geben Sie Ihre Postleitzahl ein und erhalten Sie eine Einschätzung auf Grundlage der offiziellen Daten des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).

Radon-Risiko ermitteln

Radon im Keller / Haus

– selbst gemessen, erfolglos saniert?

Radon im Keller birgt Gesundheitsrisiken, doch eigene Sanierungsversuche scheitern oft an fehlender Expertise. Vertrauen Sie auf über 20 Jahre Erfahrung und schützen Sie Ihre Gesundheit effektiv. Nutzen Sie unser Radon-Hilfetool für Ihre perfekte Lösung!

Zum Radon-Hilfetool

Radon-Messgerät mieten

Zuhause schnell und einfach Radon messen

Mit unseren Radonmessgeräten, die Sie bequem mieten können, oder indem wir die Messung direkt für Sie durchführen, erhalten Sie schnell und kostengünstig eine genaue Einschätzung der Radonbelastung in Ihrem Zuhause.

Jetzt bestellen

Radon-Dosimeter kaufen

Einfache Radonmessung für Ihr Zuhause

Die Radonkonzentration in der Raumluft lässt sich einfach mit Radondosimetern messen. Legen Sie das Dosimeter gemäß Anleitung im Raum aus und senden es uns nach der Messzeit zurück. Sie erhalten anschließend eine Auswertung.

Jetzt bestellen
Cookie Consent mit Real Cookie Banner